PNH: Unspezifische Symptome

Die Symptome der PNH sind häufig unspezifisch und unterscheiden sich zwischen einzelnen Patient:innen. Zu den häufigsten Symptomen vor Behandlungsbeginn gehören Anämie, Fatigue, Dyspnoe, Hämoglobinurie, abdominelle Schmerzen, erektile Dysfunktion und Dysphagie.1,2 Außerdem ist die PNH durch ein erhöhtes Risiko für thromboembolische Ereignisse charakterisiert. Ausführliche Informationen zur Lokalisation der Thrombosen und Häufigkeit der unspezifischen Symptome bei PNH finden Sie im Grundlagenkurs.

Eine hohe Krankheitsaktivität bedeutet für PNH-Patient:innen eine schlechtere Prognose sowie ein hohes Risiko für Thromboembolien und erfordert eine Therapie.3

Definition hohe Krankheitsaktivität1,4

LDH ≥ 1,5 ULN + mindestens eines der folgenden Symptome:

  • Thromboembolisches Ereignis
  • Hämoglobinurie
  • Abdominelle Schmerzen
  • Dyspnoe
  • Anämie-/PNH-bedingte Transfusionen (Hb < 10 g /dl)
  • Fatigue
  • Dysphagie
  • Erektile Dysfunktion

Unter einem PNH-Klon versteht man den prozentualen Anteil von Blutzellen ohne GPI-verankerte Proteine. In Modul 3 beim Thema Durchflusszytometrie erfahren Sie mehr über die Quantifizierung des PNH-Klons.

Eine hohe Krankheitsaktivität kommt häufiger bei Patient:innen mit einem großen PNH-Klon vor, tritt aber auch bei geringen Klongrößen auf.1

 

Auch bei Patient:innen mit kleinem PNH-Klon kann eine hohe Krankheitsaktivität vorliegen!1

* Die Patient:innen waren zum Zeitpunkt der Datenaufnahme nie mit C5-Komplementinhibitoren behandelt wurden.

Thromboembolische Ereignisse

Thromboembolische Ereignisse sind der Hauptgrund für die hohe Mortalität bei unbehandelten Patient:innen mit PNH oder unter supportiver Therapie. Die fehlende Regulierung des Komplementsystems führt zu einer vermehrten Thrombozytenaktivierung und -aggregation.

Ursachen der Thrombozytenaktivierung bei PNH5

Patient:innen mit PNH haben ein 62-fach höheres Risiko für eine venöse Thromboembolie im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung.6 Unter rein supportiver Therapie versterben bis zu 35 % der PNH-Patient:innen innerhalb von 5 Jahren.7 Auch Patient:innen mit kleinen Klongrößen haben ein Risiko für thrombotische Ereignisse.1

Thrombotische Ereignisse: Risiko auch bei kleinen Klongrößen1

* Die Patient:innen waren zum Zeitpunkt der Datenaufnahme nie mit C5-Komplementinhibitoren behandelt wurden.

Wie die folgende Abbildung zeigt, können Thrombosen bei Patient:innen mit PNH an typischen, aber auch an atypischen Lokalisationen, auftreten:5,8

Lokalisationen von thromboembolischen Ereignissen bei Patient:innen mit PNH5,8

 

Häufigste neurologische Lokalisation eines TE: Sinus sagittalis superior5,9

Thrombosen der V. cava superior, V. brachiocephalica und V. subclavia5, 9

Lungenembolie8,9

Milzvene, Pfortader, Mesenterialvenen5, 9

Budd-Chiari-Syndrom: Bis zu 25 % der Patienten5, 9

Thrombosen der Nierenvenen oder -arterien4, 9

Hautvenen5, 9

Tiefe Venenthrombosen der unteren Extremitäten5

Fortschreitende Nierenschädigung und chronisches Nierenversagen1,2

Neben dem erhöhten Risiko für thromboembolische Ereignisse ist die fortschreitende Nierenschädigung aufgrund von komplementvermittelter Hämolyse eine wesentliche Ursache für Morbidität und Mortalität bei PNH.10

Endothelschädigungen entstehen bei der PNH aufgrund:11

  • Dysregulation der Endothelzellen und glatten Muskelzellen durch gesteigerten NO-Katabolismus
  • Hämosiderinablagerungen in den proximalen Tubuli
  • Mikrovaskulärerer Thrombosen

Von 193 untersuchten komplementinhibitor-naiven PNH-Patient:innen zeigten in einer Studie:10

  • 36 % keine chronische Nierensuffizienz (n = 69)
  • 43 % chronische Niereninsuffizienz (Stadium 1-2; n = 84)
  • 21 % chronische Niereninsuffizienz (Stadium 3-5; n = 40)
Referenzen:
  1. Schrezenmeier H. et al., Annals of Hematology 2020; 99:1505 –1514.
  2. Nishimura J.-I. et al., Medicine 2004; 83:193 –207.
  3. Lee J.W. et al., Int J Hematol. 2013; 97:749 –757.
  4. Fachinformation Ultomiris® (Stand September 2022)
  5. Hill A. et al., Blood. 2013; 121:4985-4996.
  6. McKeage K., Drugs 2011; 71(17):2327–2345.
  7. Loschi M. et al., Am J Hematol 2016; 91:366 –370.
  8. Röth A., Paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie, CME Fortbildung, Springer Verlag; Beilage in „InFo Onkologie” Band 18, Heft 2, März 2015.
  9. Bilder mit freundlicher Genehmigung von PD Dr. Alexander Röth, Essen.
  10. Hillmen P. et al., Am J Hematol 2010; 85(8):553–559.

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